Der bundesdeutsche einheitliche Energieausweis gibt
Aussagen über den Energieverbrauch eines Gebäudes und liefert auch
wertvolle Hinweise für die Modernisierung. Nachdem dieser seit 2002 für
Neubauten verpflichtend ist, werden Energieausweise auch für
Bestandsgebäude notwendig. Verpflichtend wird der Energieausweis ab dem 1.
Januar 2008 für alle bestehenden Wohnhäuser, die verkauft oder neu
vermietet werden.
Der Energieausweis weist die
"Gesamtenergieeffizienz" des Gebäudes aus, allgemeine
Gebäudedaten werden erfasst und die Ergebnisse der Bewertung übersichtlich
zusammengestellt. So wird die Qualität der Gebäudedämmung und der Fenster,
die Effizienz der Heizungsanlage sowie die zur Heizung,
Warmwasserzubereitung und Lüftung verwendeten Energieträger analysiert.
Beim dena- Energieausweis
handelt es sich um einen so genannten bedarfsorientierten Ausweis, bei dem
der Energiebedarf anhand der technischen Gebäudeeigenschaften berechnet
wird.
Die Energieberatung, wie auch die Thermografie können
vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert werden,
wenn es sich um eine sogenannte "ingenieurmäßige" "Vor Ort-
Beratung" handelt. D.h., die Beratung muss von einem besonders
qualifizierten Ingenieur vorgenommen werden, welcher von der BAFA
registriert und anerkannt ist. Die Förderungen sind auf der Internetseite
der BAFA
ersichtlich. Für ein Ein/Zweifamilienhaus beträgt die maximale Höhe des
Beratungskostenzuschusses beispielsweise 300,- EUR, wenn das Gebäude für
Wohnzwecke verwendet wird und der Bauantrag des Gebäudes bis 31.12.1994
gestellt worden ist. Bis zum 30.09.2009 gab es für Thermografiegutachten
eine Förderung von maximal 150,- EUR pro Gebäude. Dies ist ab dem
01.10.2009 jedoch von der BAFA ersatzlos gestrichen worden.
Da es sich bei dem Energiepass um eine sehr komplexe Analyse mit
Berechnungen handelt und Fristen und Termine einzuhalten sind, führen wir
diese Beratungen oft in Ingenieurgemeinschaft mit dem Architekturbüro Dipl.- Ing. Dietmar Kunze
durch.
Neben dem Energieausweis stellen die
Infrarotaufnahmen aus dem Außen- und Innenbereich
aussagekräftige Entscheidungshilfen bei der Beurteilung der Gebäudehülle
auf Wärmebrücken dar. Um Infrarotaufnahmen durchführen zu können, müssen
jedoch Temperaturdifferenzen von 15K [Kelvin] vorhanden sein, da der
Wärmefluss erst bei diesen Temperaturunterschieden von Innen
zu Außen ausreichend messtechnisch erfasst werden kann. Dies bedeutet, dass
eine Gebäudethermografie nur in der kalten Jahreszeit möglich ist (20°C
Innentemperatur und +5°C Außentemperatur oder kälter - ohne
Sonneneinstrahlung und Windeinfluss). Bei Luftdichtigheitsmessungen
mittels z.B. einer Blower Door-
Anlage und Infrarotüberprüfung der Luftundichtigkeiten reicht schon eine
Temperaturdifferenz von mindestens 5K aus.
Wenn Infrarotaufnahmen nur aus dem Außenbereich
durchgeführt werden, so können viele thermische Schwachstellen nicht lokalisiert
werden. Sie kann also nur als orientierende Messung herangezogen werden.
Besonders im Dachbereich bleiben, führt man nur Messungen aus dem
Außenbereich durch, Wärmebrücken unerkannt (s. Beispiele im unteren Teil).
Auch das Problem der Schimmelbildung durch Feuchtigkeit, welche durch
Taupunktunterschreitung verursacht wird, ist nur durch
Infrarotaufnahmen aus dem Innenbereich zu untersuchen. Besonders
bauphysikalisch bedingte Wärmebrücken, wie alle Eckbereiche von Gebäuden
sind in ihrer Wärmebrückenintensität von außen unmöglich zu messen. Es ist
aus dem Außenbereich nicht im Ansatz zu erkennen, dass hier eine evtl.
Wärmebrücke vorhanden ist. Weiterhin sind thermische Schwachstellen an
Fußboden- bzw. Deckeneinbindungen in der Außenwand von außen oft nur schwer
zu untersuchen. Soll ein Gebäude richtig gemessen werden, so muss für eine Einfamilienhaus eine Zeit von 2 - 3 Stunden vor Ort
einkalkuliert werden. Für die Berichterstellung des Einfamilienhauses ist
dann nochmals eine Zeit von mindestens 4- 8 Stunden zu veranschlagen. Das
Ergebnis ist ein 30- bis 50- seitiger Bericht mit der kompletten
Wärmebrückenanalyse des Gebäudes. Die kleinste Anzahl der Infrarotaufnahmen
in dem Bericht sind da aus dem Außenbereich gespeichert worden.
Auch billige Infrarotkameras (Kostenpunkt zwischen
5.000,- und 10.000,- EUR) sind ungeeignet, Infrarotaufnahmen von gesamten
Häusern vorzunehmen. Auf Grund ihrer technischen Voraussetzungen wurden
diese für solche Aufgaben nicht konzipiert. Neben schlechten Auflösungen
der Infrarotbilder, fehlt in der Regel die Möglichkeit, verschiedene
Objektive wie z.B. Weitwinkel- oder Teleobjektive verwenden zu können. Nur
ein Teleobjektiv kostet von einem hochwertigen Infrarotsystem 3- 4 mal so viel wie eine komplette billige Infrarotkamera.
Schon hieraus kann man sich ein Bild über die Low- Cost-
Geräte machen. Durch oft geringe Platzverhältnisse, insbesondere im
Innenbereich, müssen Weitwinkelobjektive eingesetzt werden, um so eine
Übersichtlichkeit von Infrarot- und Originalaufnahmen zu gewährleisten.
Unser Büro verwendet nur hochleistungsfähige
Infrarotsysteme da wir nicht nur Einfamilienhäuser untersuchen sondern
in erster Linie Messungen für die Industrie und
Energieversorgungsunternehmen durchführen.
Werden die Infrarotmessungen mit einer
Luftdichtigkeitsüberprüfung mit z.B. einer Blower Door- Anlage zur Luftdichtigkeitsüberprüfung
verbunden, so können auch alle Luftundichtigkeiten in der Gebäudehülle
deutlich sichtbar gemacht werden. Diese Luftundichtigkeiten führen
ebenfalls im erheblichen Maße durch ein unkontrolliertes Austreten
erwärmter Innenluft zu hohen Heizkosten.
Als kleine Entscheidungshilfe zur Durchführungsmöglichkeit von
Infrarotmessungen an Gebäuden sollen die aktuellen Wetterdaten sowie das
aktuelle Wettersatellitenbild auf der Tabarz - Seite dienen. Eine
Terminabsprache kann durch den entscheidenten
Wettereinfluss daher auch nur kurzfristig erfolgen.
Einen Flyer zu den notwendigen Voraussetzungen einer
aussagekräftigen Gebäudediagnostik mittels Infrarotaufnahmen aus dem Außen-
und Innenbereich, sowie Luftdichtigkeitsmessungen über Blower
Door Untersuchungen finden Sie in der Datei ITK Flyer Gebäudediagnose.pdf. Im Januar 2010
wurde ein kleiner Artikel zu der Notwendigkeit von Außen- und
Innenthermografie im "Allgemeinen
Anzeiger"
veröffentlicht.
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